Schlafen Sie gut?

Wer kennt es nicht, das Gefühl morgens aufzustehen und nicht frisch und erholt zu sein? Damit stehen Sie nicht alleine da. Etwa jeder dritte Mensch in der Schweiz leidet unter Schlafstörungen. Eine erschreckende Zahl!

Die Ursachen schlechten Schlafs sind vielschichtig und meistens hervorgerufen durch eine akute Situation aus dem Alltag, die einem gerade beschäftigt, eine Erkältung, ein zu ausschweifendes Abendessen mit zu viel Alkohol, Stress im Büro und so weiter.

Erleben wir solche Nächte nur ab und zu, ist das nicht so schlimm. Wir regenerieren uns nach einer guten Nacht mit ausreichend Schlaf wieder von selbst. Kommen Störungen in unserem normalen Schlafrhythmus aber regelmässig vor (2-3-mal pro Woche über längere Zeit), kann dies langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen.

Was unseren Schlaf beeinträchtigen kann

  • Stress

  • Krankheiten, Schmerzen, Verspannungen

  • Schlechte Essgewohnheiten

  • Alkohol, Medikament oder andere Noxen

  • Arbeit am Computer, Fernsehen oder Handy benutzen kurz vor dem zu Bett gehen

  • Schichtarbeit, Jetlag

  • Hormonelle Veränderungen durch die Wechseljahre

  • Lärm, Licht oder schlechte Luft im Schlafzimmer

  • Unpassende Matratze

Symptome einer Schlafstörung

Ein typisches Zeichen für eine Schlafstörung sind zum Beispiel eine lange Einschlafphase oder das Gefühl, nicht abschalten zu können. Wenn sich Gedanken kreisen oder immer wieder das gleiche Lied im Kopf rumschwirrt. Aber auch unruhiges hin und her wälzen, Schmerzen, Nachtschweiss und Albträume können einem den Schlaf rauben. Aber auch Merkmale, wie regelmäßiges Aufwachen in der Nacht, frühzeitiges Aufwachen vor dem Wecker oder das Gefühl, kaum oder gar nicht geschlafen zu haben, können Symptome einer Schlafstörung sein.

Wenn uns die Erholung fehlt

Chronische Schlafstörungen können unsere Gesundheit massiv beeinträchtigen, weil sich unsere Körper- und Gehirnzellen nicht genug regenerieren können. Somit beeinflussen schlaflose Nächte unseren gesamten Organismus. Durch den Schlafmangel wird unser Immunsystem geschwächt, unsere Leistung lässt nach, wir haben Schwierigkeiten uns zu konzentrieren, wir machen vermehrt Fehler oder haben sogar Unfälle, wir fühlen uns Erschöpft, sind schlapp und sind griesgrämig. Darüber hinaus können Kopfschmerzen auftreten, die Verdauung spielt verrückt und wir kämpfen mit Gewichtsproblemen. Dies wiederum belastet unser berufliches und soziales Umfeld - was wiederum zu Stress führt – ein Teufelskreis, der nur schwer zu unterbrechen ist.

Langzeitfolgen chronischen Schlafmangels können sogar zu Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislaufproblemen, Diabetes oder Burnout führen.

Was Sie tun können

Um eine Schlafstörung in den Griff zu bekommen, müssen Sie sich zuerst über die Ursachen im Klaren werden. Führen Sie ein Schlaf-Tagebuch und schreiben Sie auf, was Sie tagsüber erlebt haben, was Sie gerade Beschäftigt und wie Sie in der Nacht geschlafen haben. Versuchen Sie dann gezielt Massnahmen in Ihren Alltag einzubauen um diese Ursachen auszumerzen. Und Bitte, haben Sie Geduld mit sich. Eine Umstellung Ihrer Lebensweise dauert seine Zeit.

Entspannt Schlafen beginnt vor dem Schlafengehen – Tipps und Tricks für eine erholsame Nacht

  • Gehen Sie nach Möglichkeit immer zur gleichen Zeit ins Bett (auch am Wochenende) und versuchen Sie zwischen 7 und 8 Stunden pro Nacht zu schlafen.

  • Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten möglichst zur gleichen Tageszeit ein und abends nicht zu spät.

  • Machen Sie tagsüber regelmässig Entspannungsübungen, z.B. Autogenes Training, Atemübungen, Yoga etc.

  • Bewegen Sie sich regelmässig für mind. 30 Minuten pro Tag, machen Sie zum Beispiel einen Abendspaziergang vor dem zu Bett gehen, das hilft beim Abschalten und unterstützt ausserdem die Verdauung.

  • Nehmen Sie am Abend leichtere Kost zu sich und verzichten Sie auf koffeinhaltige Getränke, Alkohol und Zigaretten am Abend.

  • Gönnen Sie sich ein warmes Fussbad (ca. 20 - 30 Minuten, 38 Grad), angereichert mit Meersalz und Lavendelblüten. Das riecht gut und beruhigt die Nerven – und ihre Füsse danken es Ihnen ebenfalls.

  • Trinken Sie dazu einen beruhigenden Kräuter-Tee, zum Beispiel eine Mischung aus Hopfen, Lavendel, Passionsblume, das wirkt beruhigend auf die Seele und den Geist.

  • Vermeiden Sie es vor dem zu Bett gehen den Computer oder das Handy zu benutzen. Auch Fernsehen kurz vor dem zu Bett gehen sollte eher vermieden werden. Lassen Sie sich lieber durch entspannende Musik berieseln.

  • Schalten Sie das Handy und nach Möglichkeit auch das WLAN nachts aus.

  • Schaffen Sie eine ruhige, angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer und lüften Sie vor dem zu Bett gehen gründlich.

  • Achten Sie auf eine gute Matratze und eine kühle Raumtemperatur.

  • Wenn Sie nicht Einschlafen können, zwingen Sie sich nicht - stehen Sie lieber noch einmal auf, lesen Sie etwas Entspannendes und versuchen Sie es dann noch einmal.

Probieren Sie aus, was für Sie stimmig und machbar ist. Holen Sie sich aber bitte unbedingt professionelle Hilfe, wenn sich Ihre Schlafstörung nicht bessert und Sie alleine nicht weiterkommen.

In diesem Sinne - alles Gute und schlafen Sie gut!