Lavendel – nicht nur Seelenpflanze in Krisenzeiten

Der botanische Name Lavandula leitet sich von lavare (= waschen) ab. Früher hat man Lavendel wegen seinem betörenden Duft zum Aromatisieren von Waschwasser verwendet und schon die Römer haben darin gebadet. Heute wissen wir, dass die Pflanze auch beruhigende, schlaffördernde Wirkung hat und sich positiv auf unser Seelenleben auswirkt.

Neben seinem feinen Duft wird dem Lavendel auch nachgesagt, dass er den Geist erfrischt und die Atmung entspannt. Auch soll er die Kraft besitzen den Menschen aufzurichten und dessen Seele zu öffnen. Gerade in Corona-Zeiten hilft Lavendel seelische Klarheit und Ruhe zu finden. Lavendel hat eine nervenstärkende Wirkung und kann bei psychovegetativen zuständen, Ängsten und Nervosität unterstützend wirken. Er wirkt sanft bei Einschlaf- und Durchschlafstörungen und er kann durch seine leicht gallenfördernde Wirkung auch bei nervösen Magen-Darm-Beschwerden helfen. Er kann aber auch in Übergangssituationen, bei unruhigen Säuglingen oder zur Sterbebegleitung eingesetzt werden.

Wegen seinem charakteristischen Duft wird der Lavendel nur selten von Parasiten befallen. Er besitzt offenbar sehr starke Abwehrkräfte und hält nicht nur sich selbst von Schädlingen frei, sondern kann auch im Kleiderschrank dafür sorgen, dass sich dort keine unerwünschten Gäste einnisten.

Auch in der Küche kommt er zum Einsatz. Eigentlich nicht verwunderlich, ist er doch mit Rosmarin, Salbei und Minze verwandt. Er kann zum würzen von Fleisch- und Fischgerichten und auch zum verfeinern von Gebäck und Desserts verwendet werden.

Bekannt ist auch das Lavendel (meist in Form von Öl) für die Schönheit und Körperpflege eingesetzt wird. Durch seine wundheilende und entzündungshemmende Wirkung (v.a. bei leichten Verbrennungen oder Sonnenbrand) beruhigt er die Haut und regeneriert den müden Körper, hilft gegen Muskelkater und Verspannungen. Er hat antibakterielle und antimykotisch Wirkung und wird darum auch zur Behandlung von Haut- und Pilzerkrankungen sowie in Deos eingesetzt.

Rezept zur Herstellung von Lavendelöl

Zutaten: Olivenöl und trockene Lavendelblüten (nicht die ganzen Pflanzen, sondern nur die Blüten dafür verwenden).

Zubereitung: Lavendelblüten in ein Glas füllen und Olivenöl in einer Pfanne leicht erhitzen. So viel Öl nehmen, dass die Lavendelblüten im Glas mit dem Öl voll bedeckt werden können. Das erhitze Olivenöl in das Glas füllen, mit Lebensmittelfolie zudecken und luftdicht verschliessen. An einem kalten und dunklen Ort ca. 1 Monat stehen lassen. Jeden Tag das Glas kurz schütteln, damit sich die Wirkstoffe und Aromen gut verteilen. Das Glas nach einem Monat öffnen, die Lavendelblüten mit Hilfe eines Siebs abseien und mit einem Löffel die Ölreste herauspressen. Das Öl in einem verschliessbaren Glas an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahren. Es ist ca. 6  Monate haltbar.

Rezept für eine Nerven- und Schlafteemischung (in der Apotheke mischen lassen, ergibt 200g Tee-Mischung)

Wirkt beruhigend und schlaffördernd, eignet sich gut als Ergänzung zu anderen ein- und durchschlaffördernden Massnahmen.

  • 40 g Angelikawurzel

  • 20 g Grüner Hafer

  • 40 g Hopfenzapfen

  • 20 g Blaue Kornblume

  • 20 g Labkraut

  • 20 g Lavendelblüten

  • 20 g Melissenblätter

  • 20 g Weissdornblätter

2 TL Tee-Mischung auf 1 Tasse mit heissem Wasser überbrühen. Ca. 8 – 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Abends 1-2 Tassen vor dem Schlafengehen trinken.

Rezept für Lavendelguezli

  • 190 g weiche Butter

  • 80 g Zucker

  • 1 Ei

  • 350 g Weizen- oder Dinkelvollkornmehl

  • ½ TL Backpulver

  • 4 EL frisch gehackte Lavendelblätter

  • 2 TL frisch gehackte Lavendelblüten ohne Stiel

Butter und Zucker mit den Schneebesen oder Mixer gut verrühren; dann das Ei daruntermischen. Mehl mit Backpulver mischen und mit den Lavendelblättern und –blüten zu der Butter-Zucker-Mischung geben und gut mischen und kneten. Falls er klebt noch etwas Mehl unterarbeiten und dann ca. ½ Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Dann den Teig ausrollen und mit einer beliebigen Form die Giezli ausstechen oder mit der Hand kleine Bällchen formen. Auf ein gefettetes Backblech legen und im vorgeheizten Ofen bei 220 °C (Umluft 200 C°) ca. 10 Minuten backen, bis die Guezli goldgelb sind.

Ich wünsche gutes Gelingen und en Guete!