Naturheilkunde – mit Heilpflanzen gegen Erkrankungen und Beschwerden

Die Pflanzenheilkunde, auch Phytotherapie genannt, ist ein wichtiger und wertvoller Bereich einer naturheilkundlichen Behandlung und wird zur Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten und Beschwerden aller Art eingesetzt. Sie kann in jedem Alter und in jedem Stadium einer Erkrankung zur Anwendung kommen.

In der Phytotherapie werden Arzneipflanzen sowohl innerlich als auch äusserlich angewendet und individuell auf den Patienten und dessen Beschwerden ausgewählt. Zur Herstellung der Arzneimittel werden die ganze Pflanze oder nur einzelne Teile, wie Blätter, Wurzeln, Rinde, Blüten oder auch die ätherischen Öle der Pflanzen verwendet. Sie werden zu Tinkturen, Teemischungen, Salben und Cremen verarbeitet.

Die Geschichte der Phytotherapie

Pflanzen werden schon seit Jahrtausenden als Heilmittel in allen traditionellen Medizinsystemen angewendet. Angefangen bei der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), über Ayurveda bis zur traditionellen europäischen Naturheilkunde (TEN). Viele schulmedizinische Medikamente wurden mit dem Wissen aus der Phytotherapie erforscht und entwickelt und dann synthetisch hergestellt.

Haben Sie zum Bespiel gewusst, dass der Wirkstoff Acetylsalicylsäure aus der Weidenrinde (Salix alba) gewonnen wurde? Heute wird Acetylsalicylsäure in vielen rezeptfreien Schmerzmitteln in synthetischer Form verwendet.

Wie die Phytotherapie wirkt

Gleich wie in der herkömmlichen schulmedizinischen Therapie werden Medikamente aufgrund ihrer Wirkstoffe für bestimmt Beschwerden verwendet. Der grosse Vorteil einer naturheilkundlichen Therapie mit pflanzlichen Arzneien ist, dass nur selten Nebenwirkungen auftreten und sie verträglicher sind als synthetisch hergestellte Medikamente. Jedoch kann die Heilung etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, da die pflanzlichen Wirkstoffe sanfter sind.

In einer naturheilkundlichen Therapie werden oft verschiedene Pflanzen zusammen kombiniert. Zum Beispiel können bei Verdauungsbeschwerden die Samen von Fenchel, Anis und Kümmel zu einem Tee zusammengemischt werden. Oder bei Schlafstörungen wird eine Tinktur aus Lavendel, Hopfen, Melisse und Baldrian kombiniert.

 10 weitere Beschwerden, die mit Phytotherapie behandelt werden können

  • Sportverletzungen und Prellungen – Arnika (Arnika montana)

  • Depressive Verstimmungen – Johanniskraut (Hypericum perforatum)

  • Kopfschmerzen – Pfefferminze (Mentha piperita)

  • Wechseljahrbeschwerden – Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)

  • Herzbeschwerden – Weissdorn (Crataegus laevigata)

  • Verstopfung – Flohsamenwegerich (Plantago psyllium)

  • Grippale Infekte – Sonnenhut (Echinacea purpurea)

  • Blasenschwäche – Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

  • Leberschwäche – Mariendistel (Carduus marianus)

  • Nierenschwäche – Goldrute (Solidago virgaurea)

Dies ist nur eine Auswahl und zeigt, wie vielfältig die Phytotherapie eingesetzt werden kann.

Rezept für eine verdauungsfördernde Teemischung

  • Schafgarbenkraut

  • Löwenzahnwurzel

  • Pfefferminzblätter

  • Fenchelsamen (angestossen)

  • Kümmelsamen (angestossen)

Zubereitung
Zu gleichen Teilen in der Apotheke mischen lassen. 1-2 TL mit 200 ml heissem Wasser übergiessen und zugedeckt einige Minuten ziehen lassen und in kleinen Schlucken langsam trinken.

Wann und wo ist Vorsicht geboten?

Generell ist wie bei jeder anderen Therapie oder Behandlung auch bei einer naturheilkundlichen Therapie zu beachten, dass es zu Wechselwirkungen von einzelnen Wirkstoffen kommen kann. Manche Pflanzen können zum Beispiel die Wirkung von Kontrazeptiva (Verhütungsmittel) schwächen oder ausschalten, wie das zum Beispiel beim Johanniskraut (Hypericum perforatum) der Fall ist. Andere Pflanzen können abortiv wirken, wie zum Beispiel der Wermut (Artemisia absinthium) und sollten auf keinen Fall bei einer Schwangerschaft eingenommen werden. Wenn Sie also Schwanger sind, stillen oder bereits Medikamente einnehmen, sollten Sie sich mit einer Fachperson, am besten mit einer Naturheilpraktiker, besprechen.

Wo kommen Heilpflanzen auch noch zum Einsatz?

Die Anwendung von Heilpflanzen beschränkt sich nicht nur auf die Naturheilkunde. Man findet viele Pflanzen auch in der Naturkosmetik wo sie in Cremen, Salben und Ölen verarbeitet wird und äusserlich und auch innerlich angewendet werden. Eine häufig verwendete Hautpflanze ist zum Beispiel die Nachtkerze (Oenothera biennis) oder die Zaubernuss (Hamamelis virginiana).

Rezept für eine reinigende und hautberuhigende Gesichtsmaske

  • 1 EL Kichererbsenmehl

  • 2 TL Mandelöl

  • 2 TL Honig

  • 2 TL Zitronensaft

  • 1 TL gemahlener Kurkuma

Und so einfach gehts
Alle Zutaten gut vermischen, bis eine homogene Masse entsteht. Und schon ist die Maske fertig. Die Maske grosszügig auf das gereinigte Gesicht auftragen und 15 Minuten einziehen lassen. Dann die Maske mit lauwarmem Wasser abwaschen. (Quelle: Pretty Natural, Eden books). Häufig und gerne werden Heilpflanzen bewusst oder auch unbewusst in der Küche eingesetzt. Oder haben Sie gewusst, dass die Petersilie nicht nur sehr viel Vitamin C enthält, sondern vor allem auf das männliche Geschlecht aphrodisierende Wirkung haben kann?

10 weitere Beilspiele von Heilkräutern und Gewürzen, die in der Küche Verwendung finden und eine heilende Wirkung haben (die Angaben sind nicht vollständig)

  • Basilikum – wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus

  • Rosmarin – kreislaufanregend und stärkt das Gedächtnis

  • Thymian – Schleim- und Krampflösend bei Husten und Heiserkeit

  • Oregano – wirkt bei Übelkeit und Erbrechen wahre Wunder

  • Koriander – antioxidativ, ideal bei einer Entgiftungskur

  • Zimt – wirkt sich positiv auf den Blutzucker aus

  • Kardamom – wirkt stimulierend auf das Hirn und das Herz-Kreislaufsystem

  • Nelken – antiseptisch und antiviral, hilft bei Zahnschmerzen und Fieberblasen

  • Salbei – bei übermässigem Schwitzen oder Wallungen

  • Galgant – appetitanregend, verdauungsfördernd

Welche Verfahren gehören noch zur Naturheilkunde?

Die Phytotherapie ist nur eines von vielen Methoden, die in der Naturheilkunde eingesetzt werden. Zu den am häufigsten angewendeten Verfahren in der Naturheilkunde gehören neben der Pflanzenheilkunde auch die Ausleitenden Verfahren, Manuelle Behandlungen, Hydrotherapie sowie die Diätetik (auch Ordnungstherapie genannt). Hier wird die Ernährungsweise der Person genauer betrachtet, ob sie genügend Bewegung und Entspannung in ihrem Alltag hat und wie der Lebenswandel generell aussieht.

Meist werden im Rahmen einer naturheilkundlichen Behandlung mehrere Verfahren zusammen kombiniert und Impulse auf allen Ebenen von Körper, Seele und Geist zu geben. Das Ziel dieser alternativen Heilmethoden ist es die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die Beschwerden an der Ursache anzugehen und nicht nur die Symptome zu behandeln.

Bei Kniearthrose oder anderen entzündlichen Gelenkserkrankungen können zum Beispiel Manuelle Therapien wie Massagen mit Ausleitenden Verfahren (Schröpfen oder Blutegeltherapie), Kohlwickeln (Hydrotherapie) und die Anpassung der Ernährung oder eine Fastenwoche in einem Therapiekonzept kombiniert werden.

Sind Sie an einer naturheilkundlichen Gesundheitsberatung interessiert?

Wenn Sie vorbeugend etwas für Ihre Gesundheit tun möchten, Sie Beschwerden haben oder als Ergänzung zu ihrer aktuellen Therapie naturheilkundliche Unterstützung möchten, dann melden Sie sich jetzt bei mir für einen Termin für eine ganzheitliche, naturheilkundliche Gesundheitsberatung an.

Die Kosten für eine Beratung bzw. Behandlung mit Phytotherapie oder einer anderen Therapieform aus meinem Angebot werden von den meisten Zusatzversicherungen übernommen. Ich rate Ihnen jedoch sich vorher direkt bei Ihrer Kasse zu informieren wie viel der Kosten übernommen werden.

Wenn Sie nicht sicher sind ob eine naturheilkundliche Therapie bei Ihren Beschwerden nützlich ist, melden Sie sich per E-Mail oder Telefon bei mir. Ich gebe Ihnen gerne Auskunft.